Die Deutsche Dogge ist eine beeindruckende Hunderasse mit ihrem sanften Wesen und majestätischen Erscheinungsbild. Damit diese außergewöhnlichen Hunde ein langes und gesundes Leben führen können, ist eine sorgfältige Gesundheitsvorsorge und eine verantwortungsvolle Zucht unerlässlich. Als Züchter im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) ist es uns ein Anliegen, die Gesundheit dieser wunderbaren Rasse durch Aufklärung, Vorsorge und gezielte Zuchtentscheidungen zu fördern.
Allgemeine Gesundheit der Deutschen Dogge
Deutsche Doggen gelten trotz ihrer Größe als robuste Hunde, benötigen jedoch besondere Aufmerksamkeit, da ihre Größe auch gewisse Herausforderungen mit sich bringen kann. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein fürsorglicher Umgang sind entscheidend, um ihre Lebensqualität zu sichern.
Die häufigsten gesundheitlichen Themen, auf die bei der Deutschen Dogge geachtet werden sollte, sind:
1. Magendrehung (Gastrische Dilatation-Volvulus, GDV)
Die Magendrehung ist ein bekanntes Risiko bei großen Hunderassen, einschließlich der Deutschen Dogge. Dabei dreht sich der Magen um die eigene Achse, wodurch die Blutzufuhr unterbrochen und der Magen aufgebläht wird. Dies führt zu starken Schmerzen und erfordert sofortige tierärztliche Hilfe, da eine Magendrehung ohne Behandlung innerhalb weniger Stunden tödlich enden kann. Sie tritt selten auf, kann aber im Ernstfall lebensbedrohlich sein.
- Vorbeugung: Fütterung in mehreren kleineren Portionen am Tag, Vermeidung von intensivem Spielen oder Rennen direkt nach dem Fressen sowie Stressreduktion.
2. Gelenkerkrankungen: Hüftdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED)
Gelenkerkrankungen wie HD und ED können bei allen Hunderassen auftreten. Eine durchdachte Zucht und kontrolliertes Wachstum während der Welpenzeit sind entscheidend, um das Risiko zu minimieren. Die Untersuchung auf Hüftdysplasie (HD) bei den Elterntieren ist ein wichtiger Bestandteil verantwortungsbewusster Zucht und wird auch vom Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) ausdrücklich gefordert. Die HD-Bewertung erfolgt in fünf Graden, von A bis D, wobei A für eine HD-freie Hüfte und D für eine schwere Ausprägung der Dysplasie steht. Eine sorgfältige HD-Untersuchung trägt dazu bei, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Hunde langfristig zu sichern und eine verantwortungsvolle Zucht zu gewährleisten.
- Vorbeugung: Kontrolle des Wachstums durch angepasste Fütterung im Welpenalter, regelmäßige Bewegung ohne Überlastung und gezielte Auswahl gesunder Elterntiere.
3. Herzerkrankungen
Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) ist eine schwere Herzerkrankung, die bei Deutschen Doggen auftreten kann und zu einer Schwächung des Herzmuskels führt. Da diese genetisch bedingt sein kann, ist es wichtig, dass Züchter auf eine verantwortungsvolle Zucht achten und die Elterntiere auf DCM testen lassen. Durch regelmäßige Herzuntersuchungen lässt sich das Risiko frühzeitig erkennen und managen.
- Vorbeugung: Regelmäßige Herzuntersuchungen, insbesondere bei älteren Hunden.
4. Knochengesundheit
Deutsche Doggen haben aufgrund ihrer Größe ein erhöhtes Risiko für Knochenprobleme. Hierzu zählen gelegentlich Tumorerkrankungen wie Osteosarkome. Eine frühzeitige Diagnostik ist bei Lahmheit oder anderen Auffälligkeiten ratsam.
5. Haut und Fell
Bei Deutschen Doggen können gelegentlich Liegestellen an den Fersen oder Ellenbogen auftreten, die oft auf eine genetische Veranlagung zurückzuführen sind. Diese Stellen entstehen durch den Druck, der bei längerem Liegen auf den Gelenken lastet. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Doggen auf weichen Unterlagen liegen, um den Druck auf ihre Gelenke zu minimieren und mögliche Beschwerden zu verhindern. Glücklicherweise suchen sich die meisten Doggen intuitiv weiche Liegeflächen, um sich optimal zu entspannen und ihre Gelenke zu entlasten.
6. Augen und Ohren
Die Augengesundheit ist für Deutsche Doggen ebenso wichtig wie für jede andere Rasse, da sie zu einer insgesamt guten Lebensqualität beiträgt. Vorkommende Augenprobleme bei dieser Rasse sind Entropium und Ektropium – dabei handelt es sich um Erkrankungen der Augenlider, bei denen das Lid entweder nach innen (Entropium) oder nach außen (Ektropium) geklappt ist, was zu Reizungen und Infektionen führen kann. Makroblepharon, eine Fehlbildung der Lidspalte, kann ebenfalls auftreten und die Augen der Dogge anfälliger für Reizungen machen. Eine weitere mögliche Erkrankung ist das „Cherry Eye“, bei dem die Drüse des dritten Augenlides hervortritt und eine unschöne Schwellung verursacht.
Die Ohren der Deutschen Dogge sind in der Regel wenig anfällig für Infektionen, da sie gut belüftet, trocken und frei von Haaren im Gehörgang sind.
7. CNM
Die zentronukleäre Myopathie bei der Deutschen Dogge (CNM) ist eine angeborene Muskelerkrankung, bei der sich die Muskeln des Hundes nicht richtig entwickeln. Betroffene Hunde fallen im Alter von etwa 4 Wochen durch das Fehlen von Sehnenreflexen sowie durch eine geringe Gewichtszunahme auf. Im Alter von ca. 12 bis 20 Wochen werden die Symptome dann deutlicher: allgemeine Muskelschwäche, abnormale Haltung, unbeholfener Gang und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme. Die Tiere sind nur wenig belastbar, zudem kollabieren sie schnell, wenn sie der Kälte ausgesetzt werden. Quelle
8. Faltendoggen-Syndrom (Ichthyose)
Die lamelläre Ichthyose ist bislang nur bei der Deutschen Dogge bekannt. Die Haut wird im Verlauf der Erkrankung trocken und verliert ihre Elastizität, wodurch ein generalisiert faltiges Aussehen überwiegend im Kopfbereich entsteht. Zudem kann es bei betroffenen Welpen zu starken Schwellungen der Augenlidern kommen, die das Öffnen der Augen unmöglich machen. Erschwerend kommt hinzu, dass die veränderte Haut im Bereich der Falten Sekundärinfektionen begünstigt. Quelle
Die Bedeutung von Zucht und Gentests
Ein gesundes Hundeleben beginnt bereits bei der Zucht. Als VDH-Züchter liegt unser Fokus darauf, genetisch gesunde und wesensstarke Hunde zu züchten. Hierbei spielt die Auswahl geeigneter Zuchttiere eine zentrale Rolle.
Vorsorge durch genetische Tests und allgemeine Untersuchungen
Gentests und tierärztliche Untersuchungen unterstützen uns dabei, das Risiko für Erbkrankheiten zu minimieren. Dabei achten wir insbesondere auf:
- Herzgesundheit: Regelmäßige kardiologische Untersuchungen der Zuchttiere.
- Gelenke: Röntgenuntersuchungen zur Feststellung von Hüft- und Ellenbogendysplasie.
- Centronukleäre Myopathie (CNM): Einmaliger Gentest.
- Doggenfaltengen: Einmaliger Gentest.
Wie Halter die Gesundheit unterstützen können
Auch als Halter können Sie einen großen Beitrag zur Gesundheit Ihrer Deutschen Dogge leisten. Neben einer liebevollen Pflege gibt es einige bewährte Tipps:
- Ernährung: Eine ausgewogene, hochwertige Ernährung ist besonders in der Wachstumsphase entscheidend. Überfütterung sollte vermieden werden.
- Bewegung: Regelmäßige, aber moderate Bewegung stärkt die Muskulatur und schont die Gelenke. Besonders Welpen sollten nicht andauernd Treppen steigen oder übermäßig springen.
- Regelmäßige Kontrollen: Routineuntersuchungen beim Tierarzt helfen, eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Prävention: Aufklärung über rassespezifische Risiken wie die Magendrehung und die Umsetzung vorbeugender Maßnahmen.
Fazit: Ein gesundes, langes Leben für die Deutsche Dogge
Die Gesundheit der Deutschen Dogge liegt uns als VDH-Züchter am Herzen. Durch eine verantwortungsvolle Zucht, regelmäßige Gesundheitschecks und die Aufklärung unserer Welpenkäufer leisten wir einen wichtigen Beitrag für das Wohl dieser beeindruckenden Rasse. Mit der richtigen Pflege und einem guten Verständnis für ihre besonderen Bedürfnisse können Deutsche Doggen ein langes und erfülltes Leben als treue Begleiter führen.
Haben Sie Fragen oder wünschen Sie weitere Informationen? Kontaktieren Sie uns gern – wir beraten Sie ausführlich und stehen Ihnen auch nach dem Kauf Ihres Hundes jederzeit zur Seite.